Zurück Weiter

HOLZSTEINGOLD 2020 Klasse MST 1

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Tobias Hase

„Geknickt, Gefaltet und Gestaltet“ – Kubus mit Funktion

 

Mit diesem Titel startete unsere „Stein1“ in die Aufgabenstellung zum diesjährigen schulinternen Wettbewerb: die Anforderung war, aus der Grundform des Quaders ein interessantes Objekt zu entwickeln. Durch knicken, falten und drücken sollte die Gestalt des Quaders verändert werden. Zudem sollte dieses Objekt einen praktischen Nutzen für alltäglichen Gebrauch aufweisen.

Die auf den ersten Blick simple Aufgabe erfordert doch eine genaue und präzise Auseinandersetzung mit dem Körper, seiner Erscheinung und dessen Wirkung im Raum: Welche neue Formen entstehen? Warum könnten diese interessant für die Umsetzung in Stein sein? Und was muss ich beachten, wenn ich meinem Objekt einen Nutzen zuweise?

Die Aufgabenstellung wurde von allen Schülern sehr individuell angegangen. Mit einem hohen Maß an Idealismus und Neugier bearbeiteten sie den Ton, setzten sich für das Arbeitsmodell mit Materialien wie Gips und Ytong auseinander, und fertigten schließlich ihren Entwurf aus Stein im Steinsaal an.

Für den Preis wurden Philip Schießl, Vasileios Siaravas, und Paul Neumeier nominiert:

Philip formte aus hellem portugiesischen Marmor eine natursteinerne Geschenktüte, die er faltet und knickt. Die Öffnung, die in der Anordnung entsteht, benutzt er als Obstschale, die zudem durch die besticht. Die überzeugend herausgearbeitete Architektonik der Faltung zusammen mit gekonnt in Szene gesetzten weiß-rosa Farbeffekten machen das Stück zu einem einzigartigen Beitrag im diesjährigen Wettbewerb.

Auch Vasileios arbeitete an seiner individuellen Formsprache: in klarer, reduzierter und schlichter Form fertigt er aus Satteldorfer Muschelkalk ein Pflanzgefäß, in das er einen Olivenbaum setzt. Ineinander greifend und „auf festem Grund“ und handwerklich überzeugend ausgearbeitet steht dieses Bild für die Grundbausteine unseres Lebens – das fest verwurzelte Erbe, das jede(r) von uns in sich trägt.

Mit seiner außergewöhnlichen Ausführung eines zerquetschten Kartons erhält Paul Neumeier den diesjährigen Preis des schulinternen Wettbewerbs. Pauls Beitrag ist eine ökologische Hommage und sogleich eine laute Kritik: Sie lenkt den Blick auf die Wiederverwertung von Altpapier und regt uns zum Nachdenken an. Eine brandaktuelle Arbeit im gegenwärtigen Rausch des Online-Konsums, der in der Vorweihnachtszeit auf die Spitze getrieben wird. „Der Gebrauchsgegenstand der von uns ´nur als Müll´ betrachtet wird, entwickelt sich so zu einer überzeugenden Position als Kunstobjekt. Es wird zum Sinnbild einer aus den Fugen geratenen Wegwerfkultur, und ermahnt uns zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unseren Planeten und dessen Ressourcen.“ Seine gekonnt in Stein umgesetzte Form bereichert er durch gefühlvoll eingebettete Bild- und Schriftelemente in Lasertechnik.

Unser herzlicher Dank gilt auch in diesem Jahr wieder der Danner´schen Kunstgewerbestiftung für die großzügige Unterstützung unserer Schüler*innen.